Die Landkarte der Elektromobilität wird immer detaillierter. Ende des Jahres 2024 verzeichnete TomTom den zweimillionsten Ladepunkt für Elektroautos in seiner Datenbank. Dieser Meilenstein ist jedoch weit mehr als eine reine Zahl. Er steht für den Anspruch, nicht nur die Menge, sondern vor allem die Qualität und Verlässlichkeit der gelisteten Stationen in den Vordergrund zu stellen.
Die Sicherheit des Navis entscheidet
Jeder Autofahrer kennt das beruhigende Gefühl, das einen überkommt, wenn nach einer langen Fahrt das Schild einer Tankstelle oder Raststätte am Horizont auftaucht. Diese Gewissheit, jederzeit schnell und unkompliziert Kraftstoff nachfüllen zu können, fehlte Elektroautofahrern lange. An die Stelle vertrauter Wegweiser am Straßenrand tritt bei einem E-Auto die Technik im Fahrzeug. Sie muss den Weg zur nächsten Ladesäule weisen – und dieser Weg muss absolut zuverlässig sein. Genau hier setzt TomTom an. Das Ziel ist es, die sogenannte Reichweitenangst endgültig zu beenden und jedem Fahrer die Sicherheit zu geben, stets eine funktionierende Ladestation in erreichbarer Nähe zu finden.
Die Herausforderung einer weltweiten Karte
Eine Karte, die dieses Versprechen einlösen soll, muss mehr können, als nur Punkte anzuzeigen. Sie muss lückenlos, präzise und stets auf dem neuesten Stand sein. Zudem muss sie eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen: Ist die Steckerschnittstelle kompatibel? Wer betreibt die Station? Was kostet der Strom und wie hoch ist die maximale Ladegeschwindigkeit? Vor allem aber muss sie den gesamten Globus im Blick behalten. Die Elektrifizierung des Verkehrs ist ein weltweites Phänomen, das längst nicht mehr nur Europa und Nordamerika betrifft.
China ist nicht nur der größte Produzent von Elektrofahrzeugen, sondern exportiert diese auch in viele aufstrebende Märkte. So hat sich beispielsweise Nepal zu einem globalen Vorreiter entwickelt; ein enormer Anteil der dort neu zugelassenen Fahrzeuge fährt elektrisch. Auch Länder wie Sri Lanka oder Äthiopien zählen zu den bedeutenden Importeuren. TomTom reagiert auf diese dynamische globale Nachfrage, indem die Kartierung gezielt auch Regionen in Südasien, Südostasien und Ozeanien umfasst, die oft vernachlässigt werden. Diese weltumspannende Abdeckung ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal der TomTom-Daten.
Qualität geht vor Quantität
Doch das Sammeln von Daten ist nur der erste Schritt. Der weitaus wichtigere Prozess ist die strenge Qualitätskontrolle. Nicht jede erfasste Station hält den hohen Ansprüchen stand. Das übergeordnete Ziel ist es, die reale Welt so akkurat wie möglich in der digitalen Karte abzubilden. Um dies zu erreichen, reicht eine einzelne Datenquelle niemals aus.
TomTom setzt auf ein mehrstufiges System zur Validierung. Potenzielle Dopplungen oder veraltete Informationen werden erkannt und aussortiert. Lokale Teams prüfen Ladepunkte vor Ort, nutzen regionale Apps und cross-checken Informationen. Diese akribische Liebe zum Detail stellt sicher, dass nur verifizierte und verlässliche Daten in die Karten der Endkunden gelangen. Über 220.000 bereits erfasste Ladepunkte warten derzeit noch in einer Art Warteschleife, da sie die Qualitätshürde noch nicht genommen haben. Diese Sorgfalt verhindert Verwirrung und schützt das Vertrauen der Fahrer in die Navigation.
Die Zukunft der individuellen E-Mobilität
Die zwei Millionen Ladepunkte bilden das solide Fundament, auf dem Autohersteller aufbauen können. TomToms Karten-Technologie, Orbis Maps, ist darauf ausgelegt, nahtlos mit den individuellen Datensätzen der Hersteller zu verschmelzen. Dies ist besonders für dynamische Informationen wie die tatsächliche Verfügbarkeit einer Ladesäule entscheidend. Viele dieser Echtzeit-Daten sind nur über exklusive Partnerschaften mit Betreibern (CPOs) zugänglich.
Dank offener Schnittstellen und einer modularen Architektur können diese wertvollen Zusatzinformationen einfach integriert werden, ohne die Stabilität des Gesamtsystems zu gefährden. Diese Möglichkeiten zur Individualisierung ermöglichen es den Automobilherstellern, ein nahtloses und überlegenes Nutzererlebnis für ihre Kunden zu schaffen. Moderne KI-Systeme helfen dabei, die gewaltigen Datenmengen intelligent zu verarbeiten und dem Fahrer genau die Informationen anzuzeigen, die er für seine Fahrt benötigt. So wird die Navigation für Elektroautos nicht nur gleichwertig, sondern langfristig sogar besser als die Erfahrung mit konventionellen Fahrzeugen.
Foto: TomTom International BV