In Hamburg-Langenhorn Nord wurde ein neuer Ladepunkt für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. Dieser stellt einen besonderen Meilenstein dar, da es sich bereits um den 75. Ladepunkt innerhalb eines größeren Projekts handelt. Die Installation erfolgte im Zuge der bislang umfangreichsten Ausschreibung für öffentliche Ladeinfrastruktur in Deutschland im laufenden Jahr.

Ausbau durch Industrieinvestitionen ohne staatliche Förderung

Den Zuschlag für die Errichtung und den Betrieb von insgesamt 500 Ladepunkten erhielt das Unternehmen ubitricity, eine Tochtergesellschaft von Shell. Die Ladepunkte, die mit einer Leistung von 22 Kilowatt arbeiten, werden nach und nach im gesamten Hamburger Stadtgebiet installiert. Ein bemerkenswerter Aspekt des Vorhabens ist, dass der gesamte Ausbau ohne den Einsatz öffentlicher Fördermittel realisiert wird.

Bürgernahe Lademöglichkeiten als Schlüssel zur Mobilitätswende

Hamburgs Wirtschaftssenatorin, Dr. Melanie Leonhard, unterstrich die Bedeutung der Kooperation mit Industrieunternehmen. Sie betonte, dass durch solche Partnerschaften die Ladeinfrastruktur direkt in die Wohngebiete und damit nah zu den Bürgerinnen und Bürgern gebracht werde. Die Vielzahl neuer Ladepunkte verbessere die Infrastruktur der Stadt erheblich und mache Elektromobilität alltagstauglich.

Strategische Investitionen in die Energiezukunft

Seitens der Industrie wird das Engagement als ein wesentlicher Bestandteil der eigenen Strategie gesehen. Felix Faber, Vorsitzender der Geschäftsführung von Shell in Deutschland, verwies auf die gezielten Investitionen in den öffentlichen Ladesäulenausbau. Die Marken Shell Recharge und ubitricity zählen mit einer Gesamtzahl von 2.700 Ladepunkten inzwischen zu den marktführenden Anbietern in Deutschland.

Ausschreibungsdesign als Erfolgsgarant

David Heinz von ubitricity wies darauf hin, dass mit der Inbetriebnahme des 75. Ladepunkts ein wichtiger Projektmeilenstein erreicht wurde. Besonders hervorgehoben wurde das durchdachte Design der Hamburger Ausschreibung. Die gleichmäßige Verteilung der Ladepunkte über das Stadtgebiet und die Vergabe in großen Losen schaffe die notwendige Planungssicherheit für die Unternehmen und fördere so die Investitionsbereitschaft.

Unternehmerische Initiative treibt Wandel voran

Aus Sicht von ubitricity-Finanzchef Anton Ohm demonstrieren Projekte dieser Größenordnung, dass die Wirtschaft in der Lage ist, die Kapitalmittel für die Verkehrswende bereitzustellen. Dies geschehe zunehmend unabhängig von staatlicher Förderung und unterstreiche die Rolle unternehmerischer Initiative.

Europäische Strategie für urbane Ladeinfrastruktur

Das Hamburger Projekt ist eingebettet in eine europaweite Strategie von Shell und ubitricity. Ziel ist es, die Lademöglichkeiten in Städten bedarfsgerecht auszubauen. Während ubitricity seinen Fokus auf die Installation von Ladepunkten im öffentlichen Straßenraum legt, konzentriert sich die Muttergesellschaft Shell mit der Marke Recharge auf den Betrieb leistungsstarker Schnellladesäulen an Tankstellen. Für gewerbliche Anwender wie Bus- und Lkw-Flotten bietet eine weitere Shell-Tochter, SBRS, speziell angepasste Ladelösungen an.

Foto: Shell Deutschland GmbH