Dacia präsentiert mit dem Hipster Concept eine Studie für ein vollelektrisches Fahrzeug, das sich auf die grundlegenden Anforderungen der Fortbewegung konzentriert. Das Konzept verfolgt das ehrgeizige Ziel, den Kohlendioxidausstoß über den gesamten Lebenszyklus im Vergleich zu aktuellen Elektroautos zu halbieren.

Die Philosophie hinter dem Fahrzeug
Die Automobilbranche hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Fahrzeuge werden tendenziell größer, schwerer und umfangreicher ausgestattet, was sich auch auf die Preise auswirkt. Dacia verfolgt seit seiner Markteinführung einen anderen Weg. Die Marke möchte möglichst vielen Menschen Zugang zu einem Auto verschaffen, das sich auf das Wesentliche beschränkt. Der Hipster Concept ist der gedankliche Entwurf für ein solches Fahrzeug von Grund auf. Es stellt die Frage, wie ein modernes Elektroauto aussehen könnte, wenn man es ausschließlich für den alltäglichen Gebrauch entwickeln würde.

Fokus auf das Notwendige
Bei der Entwicklung standen die tatsächlichen Nutzungsgewohnheiten im Mittelpunkt. Das Fahrzeug soll ein agiler, praktischer und wirtschaftlicher Partner für die täglichen Wege sein. Mit einer Länge von drei Metern bietet das Konzeptfahrzeug Platz für vier erwachsene Personen und einen variablen Gepäckraum. Das Stauraumvolumen lässt sich durch umklappbare Rücksitze von 70 auf 500 Liter erweitern.
Ein zentraler Aspekt ist die Gewichtsreduzierung. Der Hipster Concept soll etwa zwanzig Prozent leichter sein als der Dacia Spring. Dieser Ansatz bringt mehrere Vorteile mit sich: Es werden weniger Materialien benötigt, die Herstellung verbraucht weniger Energie und während der Fahrt muss weniger Masse bewegt werden. All dies trägt zur Verringerung der Umweltbilanz bei. Die Reichweite der Batterie ist auf typische Alltagsstrecken ausgelegt. Laut Dacia reichen für die meisten Pendler zwei Ladungen pro Woche aus.

Ein reduziertes und funktionales Äußeres
Die äußere Form des Konzeptwagens ist von Klarheit und Robustheit geprägt. Die Karosserieform ist kubisch mit senkrechten Scheiben, um den Innenraum optimal zu nutzen. Die Räder sind nahe an den vier Ecken positioniert, was auf Überhänge an Front und Heck verzichtet. Die Frontgestaltung ist schlicht mit einer horizontalen Ausrichtung und schmalen Scheinwerfern.

Im Sinne der Kosteneffizienz und Funktionalität wurden verschiedene unkonventionelle Lösungen umgesetzt. So sind die Rückleuchten hinter der Heckscheibe integriert und benötigen keine separate Abdeckung. Die Türen werden nicht mit klassischen Griffen, sondern mit einem Riemen geöffnet. Ein großer Seitenschutz aus einem teilweise recycelten Kunststoffmaterial unterstreicht die robuste Ausrichtung. Die Lackierung beschränkt sich auf nur drei Karosserieteile.

Ein optimierter Innenraum
Trotz der kompakten Außenmaße legt Dacia Wert auf einen großzügigen Innenraum. Eine verglaste Fläche im vorderen Dachbereich sorgt für Helligkeit und ein weiteres Raumgefühl. Die seitlichen Fenster sind als Schiebefenster ausgeführt, um Gewicht und Komplexität zu sparen. Die Sitzposition für Fahrer und Beifahrer ist vergleichbar mit der in größeren Dacia-Modellen.

Die Sitze selbst sind einfach konstruiert. Ein sichtbarer Rahmen trägt ein technisches Netzgewebe. Die Vordersitze sind als durchgehende Bank ausgeführt, was an klassische Automobilkonzepte erinnert. Zur Grundausstattung gehören zwei Airbags im Armaturenbrett.

Die individuelle Anpassung des Fahrzeugs erfolgt über ein Zubehörsystem namens YouClip. An elf Punkten im Innenraum können Halterungen für verschiedene Accessoires wie Getränkehalter oder zusätzliche Ablagen angebracht werden. Auf eine fest eingebaute Multimedia-Zentrale wurde verzichtet. Stattdessen dient eine Dockingstation für das eigene Smartphone als Bildschirm für Navigation und Steuerung. Ein kompatibler Bluetooth-Lautsprecher übernimmt die Funktion des Audiosystems. Das Smartphone kann ebenfalls als digitaler Schlüssel zum Entsperren und Starten des Fahrzeugs genutzt werden.

Fotos: Renault Deutschland AG