Der Sommer verwandelt sich das Auto schnell in eine rollende Sauna. Ob auf dem Weg zur Arbeit oder in den Urlaub – bei hohen Temperaturen wird die Fahrt zur schweißtreibenden Angelegenheit. Doch mit ein paar einfachen Tricks lässt sich der Innenraum angenehm kühl halten. Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO, verrät, wie Fahrer und Mitfahrer entspannt durch die heiße Jahreszeit kommen. Zudem klärt Sabine Brandl, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH, welche Kleidung hinterm Steuer erlaubt ist und worauf Autofahrer achten sollten.
Erst lüften, dann kühlen: So starten Sie entspannt
Bevor die Fahrt losgeht, heißt es: Türen und Kofferraum öffnen und kräftig durchlüften. So entweicht die heiße Luft, und der Innenraum kühlt schneller ab. „Die Klimaanlage sollte zunächst auf Umluft gestellt werden, bis eine angenehme Temperatur erreicht ist“, rät Peter Schnitzler. „Dadurch wird verhindert, dass warme Luft von außen angesaugt wird.“ Allerdings sollte der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur nicht mehr als sechs Grad betragen, sonst drohen Erkältungen oder Kreislaufprobleme.
Damit die Kühlung optimal wirkt, sollte das Gebläse so eingestellt sein, dass die Luft nicht direkt auf ungeschützte Haut trifft. Geschlossene Fenster helfen zusätzlich, die Kälte im Auto zu halten. Besonders für Kinder sind Sonnenblenden an den hinteren Seitenfenstern sinnvoll – sie schützen vor direkter Sonneneinstrahlung und verhindern unangenehmes Schwitzen.
Vorsicht Hitze: Gesundheit und Sicherheit im Blick behalten
Bei Temperaturen über 30 Grad wird das Autofahren zur Belastung. Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und Kopfschmerzen sind häufige Folgen. „Wer kann, sollte längere Fahrten in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen“, empfiehlt Schnitzler. „Regelmäßige Pausen und ausreichend Wasser sind jetzt besonders wichtig.“
Auch die Straßenverhältnisse können sich bei Hitze verändern. Durch die Wärme dehnen sich Betonplatten aus, was zu gefährlichen Blow-ups führen kann. „Autofahrer sollten vorausschauend und angepasst fahren, um plötzliche Hindernisse rechtzeitig zu erkennen“, rät der Experte.
Clever parken: So bleibt das Auto kühl(er)
Ein in der prallen Sonne abgestelltes Auto heizt sich rasend schnell auf. „Kinder und Haustiere dürfen niemals im geschlossenen Fahrzeug zurückgelassen werden“, warnt Schnitzler. Wer keinen Schattenplatz findet, kann eine reflektierende Abdeckung für die Frontscheibe nutzen. Helle Handtücher auf dem Armaturenbrett, dem Lenkrad oder dem Kindersitz verhindern, dass sich diese Teile extrem aufheizen.
Vorsicht ist auch bei bestimmten Gegenständen geboten: „Deo, Haarspray oder Sprudelflaschen gehören bei Hitze nicht auf die Rückbank, sondern in den Kofferraum – sonst besteht Explosionsgefahr“, erklärt der Kfz-Experte. „Auch elektronische Geräte wie Smartphones oder Tablets können überhitzen und sollten nicht im geparkten Auto bleiben.“
Bikini, Flip-Flops & Co.: Was ist erlaubt?
Wenn die Temperaturen steigen, wird jedes Kleidungsstück zur Qual. Doch dürfen Autofahrer einfach im Bikini oder mit nacktem Oberkörper losfahren? „Grundsätzlich ist das nicht verboten“, sagt Sabine Brandl von ERGO. „Allerdings kann zu viel nackte Haut andere stören und im Extremfall sogar als Belästigung der Allgemeinheit gewertet werden. Das kann ein Bußgeld nach sich ziehen.“
Auch barfuß oder mit Flip-Flops zu fahren, ist nicht direkt untersagt – aber riskant. „Die Schuhe bieten wenig Halt, was die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen kann“, warnt die Juristin. „Wer so in einen Unfall verwickelt wird, könnte eine Teilschuld erhalten. Im schlimmsten Fall drohen Leistungskürzungen der Versicherung.“
Sonnenbrille und Hut sind zwar praktisch, sollten aber die Sicht nicht behindern. „Sehr dunkle oder farbige Gläser sowie breitkrempige Hüte können gefährlich werden, wenn sie das Blickfeld einschränken“, so Brandl. Wer diese Tipps beherzigt, kommt auch bei Hitze sicher und entspannt ans Ziel.
Quelle: ERGO Direkt