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Seit über einem Jahrzehnt arbeitet General Motors (GM) hinter den Kulissen an einer Batterietechnologie, die die Elektromobilität auf ein neues Level heben könnte. Die sogenannten LMR-Batterien (Lithium-Mangan-Reich) versprechen nicht nur beeindruckende Reichweiten, sondern auch deutlich geringere Kosten. Doch warum gibt es bis heute noch keine Serienfahrzeuge mit dieser Technologie? Und wie will GM die bisherigen Hürden überwinden?

Die Vision: Mehr Reichweite, weniger Kosten

LMR-Batterien sind keine neue Idee. Seit den 1990er Jahren forschen Wissenschaftler an dieser Technologie, weil sie das Potenzial für leistungsstarke und gleichzeitig kostengünstige Energiespeicher sehen. Doch bisher scheiterten praktische Anwendungen an zwei Hauptproblemen: geringer Haltbarkeit und Spannungsabfall über die Zeit.

GM und der Batteriehersteller LG Energy Solution behaupten nun, diese Herausforderungen gelöst zu haben. Erste Erfolge zeigen sich bereits im Chevrolet Silverado EV Work Truck with Max Range, der mit einer EPA-zertifizierten Reichweite von 492 Meilen (ca. 792 km) und einer Schnellladeleistung von 350 kW überzeugt. Doch das ist nur der Anfang.

Der Plan: LMR-Batterien für Elektro-Lkw und SUVs

Ab 2028 will GM über das Joint Venture Ultium Cells die Serienproduktion von LMR-Batterien in den USA starten. Die neuen Zellen sollen in einem prismatischen Formfaktor gebaut werden – eine rechteckige Bauweise, die im Vergleich zu herkömmlichen Pouch-Zellen mehrere Vorteile bietet:

  • Weniger Komponenten: Bis zu 75 % weniger Teile in den Batteriemodulen
  • Effizientere Integration: Ideal für große Fahrzeuge wie Pickups und SUVs
  • Kostensenkung: Deutlich geringere Systemkosten durch vereinfachte Struktur

Die Chemie dahinter: Warum Mangan der Schlüssel ist

Aktuelle Hochleistungsbatterien setzen auf teure Materialien wie Nickel und Kobalt. GM geht mit LMR einen anderen Weg:

  • Nur 35 % Nickel (statt bisher 85 %)
  • 65 % Mangan – ein günstigeres und häufiger verfügbares Material
  • Praktisch kein Kobalt

Diese Zusammensetzung könnte die Batteriekosten erheblich senken, ohne dabei an Leistung einzubüßen. Im Vergleich zu gängigen LFP-Batterien (Lithium-Eisen-Phosphat) soll LMR sogar eine 33 % höhere Energiedichte bei ähnlichen Kosten bieten.

Die Herausforderungen: Haltbarkeit und Spannungsabfall überwunden?

Die größten Probleme früherer LMR-Batterien waren ihre begrenzte Lebensdauer und der Leistungsverlust über die Zeit. GM gibt an, diese Schwächen durch speziell entwickelte Beschichtungen und Materialoptimierungen in den Griff bekommen zu haben. Tests im Wallace Battery Cell Innovation Center in Michigan sollen bestätigen, dass die neuen Zellen ähnlich langlebig sind wie heutige Hochleistungsbatterien – aber zu einem Bruchteil der Kosten.

Die Zukunft: Wann kommt LMR auf die Straße?

Bis 2028 will GM die Technologie serienreif machen und in Elektro-Lkw sowie großen SUVs einsetzen. Ob sich die Versprechen in der Praxis bewähren, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Sollte LMR halten, was es verspricht, könnte es die Elektromobilität deutlich erschwinglicher machen – und GM einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Was denkst du? Ist LMR der nächste große Schritt in der E-Mobilität – oder nur ein weiterer Hype? Schreibe deine Meinung unter den Artikel.

Hinweis: Die EPA-Reichweite basiert auf idealen Bedingungen. Die tatsächliche Reichweite kann je nach Fahrstil, Wetter und Nutzung variieren.