Wer im Urlaub auf sein Fahrrad nicht verzichten möchte, kann es mit dem Auto ans Ziel transportieren. Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) vergleicht Vor- und Nachteile von drei Autofahrradträger-Systemen: Dachträger, Heckklappenträger oder Träger auf einer Anhängerkupplung.


Wer sich für einen Dachträger entscheidet, hat im Vergleich zu den anderen Systemen preiswert gewählt. Positiv ist vor allem, dass Dachträger eine freie Sicht durch den Rückspiegel ermöglichen und sich die Heckklappe unproblematisch öffnen lässt. Dafür ist es durchaus mühevoll, die Räder aufs Autodach zu hieven und dort auf dem Träger zu befestigen. Auch unter Sicherheitsaspekten kann ein Dachträger kritisch sein – Fahrräder auf dem Autodach stehen voll im Fahrtwind und beeinflussen daher die Fahreigenschaften des Fahrzeugs. Zum vermehrten Luftwiderstand kommt hinzu, dass der Schwerpunkt des Autos nun höher liegt als ohne seine Dachlast. Der Fahrer muss sein Fahrverhalten entsprechend anpassen – vor allem bei kurvigen Strecken ist es ratsam, langsam zu fahren.

Heckklappenträger bieten den Vorteil, dass sie den Luftwiderstand kaum beeinflussen; dennoch ist der Schwerpunkt so verschoben, dass dies ebenfalls die Fahreigenschaften beeinträchtigt: Je mehr Gewicht aufs Heck drückt, desto weniger Halt haben die Vorderräder, das Fahrzeug „schiebt“ beim Lenken mehr über die Vorderräder und neigt zum Untersteuern. Da bei Heckträgern die Scharniere stark belastet werden und der Zugang zum Kofferraum eingeschränkt ist, sind sie für lange Fahrten oder Fahrten über unebenes Gelände weniger geeignet.

Für längere Fahrten oder schwere Fahrräder (auch Pedelecs) eignen sich Kupplungsträger. Da sie weniger Luftwiderstand haben, bleiben die Fahreigenschaften weitgehend uneingeschränkt. Neben der zulässigen Last des Trägers muss die maximale Stützlast der Anhängerkupplung und ihr D-Wert berücksichtigt werden; letzterer gibt die Dauerfestigkeit gegen Krafteinwirkung an. Bei Aufsätzen für die Anhängerkupplung benötigen Fahrer ein Folgekennzeichen und je nach Modell zusätzliche Rückleuchten und Bremslichter. Bevor Sie die Fahrt antreten, sollten Sie überprüfen, ob die Lichter bei der Montage nicht verwechselt wurden und richtig funktionieren. Für einige Urlaubsländer wie Italien oder Spanien ist zudem eine Warntafel vorgeschrieben.

Für alle Trägersysteme gilt, alle nicht fest montierten Teile während der Fahrt abzunehmen, da sie sich lösen und zum Geschoss für den nachfolgenden Verkehr werden können. Dazu zählen Fahrradpumpen, Steckschutzbleche und Tachometer. Für kurze Pausen eignen sich Kabelbinder als Diebstahlschutz; bei längeren Aufenthalten sind Schlösser sinnvoll. Auch diese gehören während der Fahrt abgenommen!

Quelle: Deutsche Verkehrswacht

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