Auf einem Gelände im Fifth General Industrial Complex der südkoreanischen Stadt Anseong fand heute das Richtfest für den Future Mobility Battery Campus der Hyundai Motor Group statt. Dieses Ereignis markiert einen entscheidenden Schritt im Bestreben des Konzerns, durch eigene Spitzenforschung die Batterietechnologie der Zukunft zu gestalten und damit die Wettbewerbsfähigkeit seiner Elektrofahrzeuge weltweit zu untermauern.

Seit dem offiziellen Baubeginn Anfang des Jahres 2025 sind die Arbeiten zügig vorangeschritten. Der Campus, in den umgerechnet etwa 1,2 Billionen Won investiert werden, erstreckt sich über eine Fläche von rund 197.000 Quadratmetern. Die geplanten Gebäude werden eine Nutzfläche von über 111.000 Quadratmetern bieten. Die vollständige Inbetriebnahme des Standorts ist für Ende 2026 vorgesehen.

Vernetzung als Schlüssel zum Fortschritt

Heui Won Yang, Präsident und Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Hyundai Motor Group, betonte die strategische Bedeutung des Projekts. Der Campus soll das gesamte Batterie-Ökosystem nahtlos verbinden und so branchenübergreifende Kooperationen fördern. Das übergeordnete Ziel ist es, durch diese Bündelung der Kompetenzen die eigene Batterie-Entwicklung wettbewerbsfähiger zu machen und die globale Elektrifizierung voranzutreiben.

Ein ganzheitlicher Ansatz für die Batterieforschung

Batterietechnologie bildet das strategische Fundament für Leistung und Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen. Der neue Campus wird erstmals als umfassendes Forschungs- und Entwicklungszentrum alle wesentlichen Stufen der Batterieentwicklung unter einem Dach vereinen. Dies ermöglicht es der Gruppe, Kernkompetenzen wie Zell-Design, Prozesstechnik und integrierte Steuerungssysteme vollständig zu internalisieren.

Während bestehende Forschungszentren wie in Namyang oder Uiwang bisher auf die Grundlagenforschung und Validierung auf Einzelkomponenten-Ebene spezialisiert waren, schließt der Future Mobility Battery Campus die Lücke zur Serienreife. Der Fokus liegt auf der kontinuierlichen Prozessvalidierung unter hochpräzisen Bedingungen, die reale Fahrzeuganforderungen und Umgebungen exakt abbilden. Dieser ganzheitliche Ansatz sichert durchgängig höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards für die spätere Integration in die Fahrzeuge.

Schwerpunkte: Präzision, nächste Generation und Künstliche Intelligenz

Die Arbeit auf dem Campus konzentriert sich auf drei zentrale Säulen. Die Hochpräzisions-Validierung steht an erster Stelle. Hier werden alle Produktionsschritte – von der Elektrode über den Zusammenbau bis zur Aktivierung – mit hochmodernen Anlagen unter realitätsnahen Bedingungen nachgebildet. Integrierte Testumgebungen erlauben zyklische Tests von Sicherheit, Qualität und Skalierbarkeit. Zudem wird der gesamte Lebenszyklus der Batterie, von der einzelnen Zelle bis zum verbauten Pack, geprüft.

Parallel wird die Entwicklung der nächsten Batterie-Generation vorangetrieben. Ausgangspunkt sind Hochleistungs-Lithium-Ionen-Zellen für vollelektrische Fahrzeuge und Reichweitenverlängerer. Die Forschungsarbeit ist jedoch von vornherein auf diverse Zellformate und fortschrittliche Materialien ausgelegt, um flexibel auf künftige Markt- und Technologietrends reagieren zu können.

Eine dritte Säule bildet die umfassende Digitalisierung und Integration Künstlicher Intelligenz. Durch den Einsatz von KI-gestützten Vorhersagemodellen, automatisierter Testverfahren und Big-Data-Analysen sollen die Entwicklungsprozesse deutlich beschleunigt sowie Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Batteriesysteme optimiert werden.

Katalysator für branchenweite Kooperationen

Über die eigenen Forschungsaktivitäten hinaus versteht sich der Campus als Katalysator für die gesamte Industrie. Die Hyundai Motor Group strebt verstärkte Partnerschaften mit Batterieherstellern und Zulieferern an. Die bereitgestellte High-Tech-Infrastruktur und datengetriebene Erkenntnisse sollen es allen Partnern ermöglichen, neue Technologien schneller zur Marktreife zu führen und Validierungsprozesse effizienter zu gestalten. Dieses kooperative Modell reduziert Entwicklungsrisiken und schafft Raum für gemeinsame Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Weiterer Ausblick und regionale Verankerung

Die Ambitionen der Hyundai Motor Group reichen über die Automobilbranche hinaus. Die am Campus gewonnenen Erkenntnisse sollen auch die Entwicklung von Batterielösungen für Zukunftsfelder wie Robotik und Fortbewegung in der Luft, beispielsweise mit Advanced Air Mobility, vorbereiten.

Im Rahmen des Richtfestes unterzeichnete der Konzern zudem eine Absichtserklärung mit der Provinz Gyeonggi, der Stadt Anseong und der Gyeonggi Housing and Urban Development Corporation. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, ein lebendiges Ökosystem für die Batterieindustrie in der Region zu schaffen und weitere Unternehmen des Sektors anzuziehen. Dies unterstreicht den Anspruch, nicht nur einen Forschungsstandort, sondern einen nachhaltigen Industriestandort mit starker regionaler Verankerung zu entwickeln.

Foto: KIA CORPORATION