Das Design des neuen Nissan Micra ist zwar gefällig, bietet aber keine Überraschungen. Der Vorgänger war dagegen nahezu avantgardistisch.

Unter Wahrung der kompakten Grundmaße fällt der neue Micra etwas länger und niedriger aus als sein Vorgänger. Der verlängerte Radstand mit den Rädern an den äußersten Ecken der Karosserie ermöglichte einen geräumigeren Innenraum. Die größeren Abmessungen werden ihm gut tun, damit hoffentlich auch großgewachsene Europäer darin ihre langen Beine verstauen können. Die Bumerang-förmigen Rillen auf dem Dach erfüllen nicht nur Styling-Aufgaben, sondern sollen auch das Geräuschniveau im Innenraum senken. Die Kokon-artige Innenraumarchitektur sowie ein Instrumententräger mit „Doppel-Blasen“-Motiv aus rundem Instrumenteneinsatz und ähnlich geformtem Handschuhfach übertragen Themen der Außenansicht stimmig in das Interieur.


Für die Europa-Version des neuen Micra bietet Nissan zum Marktstart zwei Aggregate an. Beide sind Varianten des 1,2 Liter großen Dreizylinders aus der komplett neuen HR12-Baureihe. Mit der DNA des Vierzylinder-Motors aus dem NOTE und Qashqai (HR16) erbt der neue Motor vom größeren Bruder unter anderem die variable Ventilsteuerung (VTC). Die Nennleistung für die Saugerversion beträgt 59 kW/80 PS, das maximale Drehmoment wird mit 108 Nm angegeben. Die CO2-Emissionen liegen mit 115 g/km auf einem für diese Klasse sehr konkurrenzfähigen Niveau.

Zusätzlich wird Nissan in Europa eine per Kompressor aufgeladene Variante mit Direkteinspritzung und serienmäßigem Start/Stopp-System offerieren. Die technischen Innovationen – allein die Start/Stopp-Automatik senkt den CO2-Ausstoß um sechs Prozent – kombinieren eine hohe Leistung (72 kW/98 PS und 142 Nm) mit Emissionen von 95 g/km.

Für beide Motorversionen stehen ein Fünfgang-Schaltgetriebe und eine komplett neue stufenlose CVT-Automatik zur Auswahl. Das breitere Übersetzungsband soll es dem 1,2-Liter-Motor erlauben, mit Verbrauchswerten eines 1,0-Liter-Aggregates auszukommen und zugleich eine lebhafte Beschleunigung zu entfalten.

Die Achsen und Aufhängungen des neuen Micra wurden auf maximale Kompaktheit ausgelegt – die hintere Verbundlenkerachse schränkt den nutzbaren Stauraum in keiner Weise ein. Bei der Abstimmung legten die Fahrwerksingenieure großen Wert auf das souveräne Ausbügeln grober Stöße. Selbst holprige Straßenpassagen soll der neue Micra ohne bis zu den Insassen durchdringende Schläge oder Vibrationen absolvieren. Sorgfältig abgestimmte Feder-/Dämpferraten sollen die Bewegungen des Aufbaus in engen Grenzen halten.

Der neue Nissan Micra soll hervorragenden Rundumsicht glänzen und einem Wendekreis von nur 4,5 Metern haben. Dazu gesellen sich verschiedene neue Technologien, die Verbrauchswerte und CO2-Emissionen senken und zugleich das Einparken einfacher gestalten sollen.

Zu den praktischen Helfern zählen hintere Parksensoren und eine neuartige automatische Einparkhilfe, die das Bugsieren in enge Parklücken erleichtern soll und dabei drei Schwierigkeitsstufen („Anfänger“, „Normal“ und „Experte“) berücksichtigt.

Des weiteren zu haben sind der „Intelligente Schlüssel“, das in die Mittelkonsole integrierte Audio- und Navigationssystem NISSAN Connect, ein Glasdach, eine Automatik-Funktion für die Scheibenwischer, eine geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung für das Radio sowie ein Bordcomputer, der Informationen zum Verbrauch, zur Rest-Reichweite und zur Außentemperatur gibt. Bestimmte Micra-Versionen sind zusätzlich mit einem Schließsystem ausgerüstet, das ab einer bestimmten Geschwindigkeit die Türen automatisch verriegelt.

Die neue V-Plattform beschert dem Micra einen weiter gestiegenen passiven Sicherheitsstandard. Im Falle eines Aufpralls soll eine hochfeste Sicherheitszelle die Insassen vor schweren Verletzungen bewahren; die computerberechnete vordere Knautschzone sichert optimalen Schutz bei einem Frontaufprall. Dazu kommen bei allen für Europa bestimmten Modellen ab Werk Front-, Seiten- und Kopfairbags sowie Sicherheitsgurte mit Gurtstraffern für die Vordersitze. Die aktive Sicherheit erhöhen ein ABS und ein ebenfalls serienmäßiges ESP.

Nissan führt den neuen Micra im März zunächst in Thailand ein; der europäische Verkaufsstart ist für Herbst 2010 geplant.

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Fotos: Nissan

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