Im Bereich der Automobilherstellung gewinnt das Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. MINI verfolgt dabei einen klar definierten Weg, der den bewussten Umgang mit Ressourcen in den Mittelpunkt stellt. Dieser Ansatz ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein fester Bestandteil der Markenphilosophie. Besonders deutlich wird dieses Engagement in der aktuellen Modellgeneration, wo der Fokus auf einer durchdachten Materialauswahl im Innenraum liegt. Durch den Einsatz von recycelten Stoffen schafft MINI ein modernes Interieur, das gleichermaßen ästhetische Ansprüche erfüllt und ökologische Verantwortung übernimmt.

Mini Interieur

Flachstrick aus recyceltem Polyester prägt das Interieur

Ein zentrales Element dieser neuen Ausrichtung ist die Verwendung eines speziellen Flachstricks. Dieses Material kommt ab dem Jahr 2024 in allen Modellen von MINI zum Einsatz und folgt dem Leitgedanken, sekundäre Rohstoffe zu priorisieren. Der Bezugsstoff besteht zu einem sehr hohen Anteil aus wiederverwertetem Polyester. Er findet sich an zentralen Stellen im Fahrzeuginnenraum, etwa an der Armaturentafel, den Türverkleidungen und Abdeckungen. Dieser Materialwechsel bringt konkrete Vorteile für die Umweltbilanz mit sich. Im Vergleich zur Herstellung neuer, primärer Materialien werden sowohl der Ausstoß von CO₂-Äquivalenten als auch der Verbrauch von Wasser signifikant gesenkt. Damit wird Nachhaltigkeit zu einem haptischen Erlebnis, das Fahrer und Passagiere täglich berühren.

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Visuelle Tiefe und funktionale Haltbarkeit vereint

Die Entscheidung für den recycelten Strick geht weit über den ökologischen Aspekt hinaus. Das Material verleiht dem MINI-Innenraum ein unverwechselbares und warmes Ambiente. Die spezielle Strickoptik eröffnet neue Gestaltungsspielräume für Farben und Muster, die an die Ästhetik moderner Sneaker erinnern. Ein besonderer visueller Effekt entsteht durch die mehrlagige Konstruktion des Materials. Die Farbe der unteren Schicht schimmert dezent durch die obere Lage hindurch und verleiht den Oberflächen eine bemerkenswerte räumliche Tiefe. Trotz des weichen und textilen Charakters handelt es sich um ein äußerst robustes Produkt. Die Bauteile sind widerstandsfähig gegen Abnutzung, verstärkt in ihrer Struktur und kommen vollständig ohne Leder aus.

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Technologie-Transfer innerhalb der BMW Group

Die innovative textile Lösung findet nicht nur bei MINI Anklang. Auch der neue BMW iX3 in der Ausstattungslinie „Contemporary“ setzt auf eine vergleichbare Technologie. Hier besteht der Strick der Instrumententafel zu einem großen Teil aus recyceltem Material, was das Prinzip der zirkulären Wirtschaft unterstreicht. Während bei MINI das Licht direkt auf die Armaturentafel projiziert wird, nutzt der BMW iX3 eine Hinterleuchtung. Dafür wurde das Strickgewebe so weiterentwickelt, dass es lichtdurchlässiger ist und die Beleuchtung von hinten optimal in Szene setzt. Diese angepasste Anwendung zeigt, wie eine gemeinsame Grundidee für verschiedene Marken und Modelle individuell interpretiert werden kann.

Partnerschaften als Motor für nachhaltige Innovation

Die erfolgreiche Entwicklung und Integration dieses Materials bis zur Serienreife ist das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit. MINI hat dabei mit internen Expertenteams und externen Partnern aus der Industrie zusammengearbeitet. Diese branchenübergreifende Kooperation erweist sich als entscheidender Faktor, um nachhaltige Materialien und Produktionsprozesse voranzutreiben. Der Austausch von Know-how und neuen Impulsen beschleunigt die Entwicklung zukunftsweisender Produktlösungen erheblich.

Die Qualität und Innovationskraft dieser textilen Entwicklung wurde bereits gewürdigt. Der MINI-Strick wurde mit dem SPE Automotive Award 2025 ausgezeichnet, einer der renommiertesten Ehrungen in der Kunststoffbranche. Das Material gewann nicht nur in seiner Kategorie, sondern erhielt auch den Grand Award für die insgesamt herausragendste Einreichung. Diese Auszeichnung unterstreicht den erfolgreichen Weg, traditionelle Automobilausstattung mit neuem, verantwortungsvollem Leben zu füllen.

Fotos: BMW AG