Im Opelwerk Eisenach laufen derzeit während der Werksferien die größten Umbauaktivitäten seit Produktionsstart 1992. Für den Bau eines zukünftigen Kleinwagens  investiert das Unternehmen derzeit insgesamt 190 Millionen Euro in den Ausbau des thüringischen Standortes sowie für die Anschaffung neuer Maschinen und Werkzeuge.


Das Außengelände des Werkes gleicht derzeit einer riesigen Baustelle. In vielen  Bereichen außerhalb der Werkshallen wird gebaggert, Erdreich verschoben, gepflastert, Beton geschreddert oder Boden verfestigt. Aber auch in zwei Fertigungsbereichen haben tiefgreifende Umbauten an den Produktionslinien begonnen. Die Vorbereitungsarbeiten für das neue Modell können zum größten Teil nur in produktionsfreien Zeiträumen stattfinden. So werden bis Ende 2012 die Arbeiten jeweils während der Werksferien weiterlaufen.

Übersicht: Umbaumaßnahmen in den Werksferien
Insgesamt 15 Bau- und 6 Montagefirmen mit mehreren hundert Mitarbeitern sind auf dem Werksgelände aktiv. Außerdem stehen noch Wartungs- und Reparaturarbeiten auf der Tagesordnung, die nur bei stehenden Anlagen möglich sind.

Die Arbeiten im Rohbau und der Lackiererei werden von Anlagen- und Fertigungsplanern koordiniert. In allen Bereichen finden tägliche Besprechungen statt, um den Fortschritt der Arbeiten und Zeitpläne abzustimmen. Die Sicherheit der Bau- und Montagearbeiter hat dabei höchste Priorität.

Sämtliche Umbauarbeiten in den Fertigungsbereichen müssen bis zum Ende der Werksferien abgeschlossen sein, so dass die gesamte Produktionslinie pünktlich zum   Produktionsstart nach den Werksferien in einem betriebsbereiten Zustand übergeben werden kann.

Rohbau:
Die Fahrzeuggeometrie des Junior verlangt den Umbau aller Fertigungseinrichtungen im Rohbau. Corsa-Einrichtungen werden teilweise erweitert, so dass in Zukunft beide Modelle gefertigt werden können. Andere Einrichtungen wiederrum müssen neu errichtet werden.

Bereits mit Ablauf der letzten Karosserie vom Band und dem Start der Werksferien begannen die Arbeiten an der Aufbaustufe 1 (Heften von Boden vorn und hinten sowie Vorderwagen). Nach Abschaltung der Anlage wurde diese komplett demontiert.
Nach nur sieben Tagen war bereits der mechanische Teil der Anlage neu aufgebaut.
Weiterhin wurden an anderen Stationen Werkzeuge angepasst oder neu eingebaut.

In der Rohmontage – hier werden Kotflügel,  Motorhaube und  Rückwandklappe montiert – wurde Hub- und Fördertechnik abgebaut und durch fünf neue Exzenterhubtische und drei  Scherenhubtische ersetzt.

In die automatische Fertigungsanlage für den Zusammenbau der kompletten Karosserie (Aufbaustufe 2) – hier wird dem Fahrzeugunterbau die Seitenwand und das Dach zugefügt – wurden zusätzliche Arbeitsstationen mit Robotern, modernsten Servo-Schweißzangen und neuen Steuerungen installiert.  Dies soll nicht nur das Fertigen des neuen Kleinwagens ermöglichen, es soll auch Qualitätsgewinn bei den Schweißverbindungen bringen, vor allem bei den höherfesten Stählen. Gleichzeitig soll auch die erforderliche Energie reduziert werden.

Lackiererei:
Die Lackiererei ist ebenfalls eine Großbaustelle. Die Decklacklinie wurde von der manuellen Fertigung auf Roboterlackierung umgebaut. Die Baustelle insgesamt geht über drei Etagen. Die Linie ist nun mit modernster Roboter-Applikationstechnik ausgestattet, die einen optimalen und ökonomischen Farbauftrag bei den unterschiedlichen Karosserieformen ermöglicht.

Für den Umbau dieser Linie wurden:

  • die Kabinen neu errichtet,
  • die Statik des Gebäudes verstärkt,
  • die Robotertechnik installiert,
  • die gesamte Elektrik und Steuerung erneuert,
  • die Farbversorgung neu verlegt,
  • die komplette Luftversorgung, sowie die Entsorgung umgebaut und erneuert und
  • die Fördersysteme angepasst

Mit diesem Umbau ist die Lackiererei optimal auf das neue Modell vorbereitet und kann  Fahrzeuge schneller und vor allem qualitativ noch hochwertiger lackieren, um somit noch besser auf eine erhöhte Kundennachfrage zu reagieren.

Foto: Opel

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