Ford Fiesta

Die Kölner Fahrzeugfertigung des Ford Fiesta bleibt die einzige europäische Produktionsstätte für Europas meistverkauften Kleinwagen. Darauf verständigten sich Geschäftsführung und Gesamtbetriebsrat der Ford-Werke GmbH in einer Vereinbarung über die Standorte in Köln und Saarlouis sowie die europäische Ford Service Organisation (FCSD) mit Sitz in Köln. Auch betriebsbedingte Kündigungen werden darin für die Standorte bis Ende 2021 ausgeschlossen.


Die Vereinbarung ergänzt die aktuell gültige Investitionssicherungsvereinbarung, die Ende 2016 ausläuft. Mit der Anschlussvereinbarung erwartet das Unternehmen, von 2017 bis 2021 insgesamt 400 Mio. US-Dollar einsparen zu können.

Für den Kölner Produktionsstandort haben Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretung gemeinsam ein innovatives Maßnahmenpaket erarbeitet, das unter anderem flexiblere Arbeitszeiten und Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz vorsieht. Zudem wird Ford einige der Tätigkeiten, die bisher an Zulieferer ausgelagert waren, künftig selbst ausführen. Das wird die Kosteneffizienz zusätzlich steigern und die Produktion der kommenden Ford Fiesta-Generation international wettbewerbsfähig machen.

Zudem wird die Kölner Ford-Fertigung mit dem Start der neuen Generation des Ford Fiesta in zwei Schichten arbeiten; die bisherige Nachtschicht entfällt. Bei diesem Zwei-Schichtmodell handelt es sich um ein neues, innovatives System, mit dem bei veränderter Nachfrage die Produktion flexibel angepasst kann.

Im Motorenwerk, das den preisgekrönten 1,0-Liter-EcoBoost-Motor produziert, wird parallel zu den Veränderungen in der Ford Fiesta-Fertigung eine dritte Schicht aufgebaut, die den Personalüberhang auffangen wird. Diese Schicht ist notwendig, um den zusätzlichen Bedarf für den 1,0-Liter-EcoBoost-Motor bedienen zu können. Denn künftig wird das Triebwerk, das 2012 und 2013 zum „Internationalen Motor des Jahres“ gekürt wurde, ebenfalls für weitere Modelle wie den Ford Mondeo verfügbar sein.

Das beschlossene Maßnahmen-Paket enthält zahlreiche Punkte, die die Kölner Fahrzeugfertigung flexibler machen werden. Abweichungen von den Schicht- und Arbeitszeiten werden möglich, so dass Schwankungen in der Nachfrage künftig besser aufgefangen werden können:

Das neue Arbeitszeit- und Schichtmodell sieht zum Beispiel vor, dass – angelehnt an die Nachfrage – die Arbeitszeit pro Schicht um 0,5 Stunden erhöht oder reduziert werden kann. Bei einem Zwei-Schicht-Betrieb kann auf diese Weise pro Tag 1 Stunde weniger oder mehr produziert werden. Auch flexiblere Arbeitswochen mit zusätzlichen oder reduzierten Schichten können unter bestimmten Voraussetzungen vereinbart werden. Die anfallenden Mehr- und Minderstunden werden in einem Zeitkonto gesammelt, und für die geleisteten Mehrarbeitsstunden wird weiterhin eine Überstundenprämie gezahlt.

Im Vergleich zum bisherigen Modell erlaubt dieses System der atmenden Fabrik, dass die Produktion schneller und mit geringerem, finanziellen Aufwand auf Nachfragespitzen oder -rückgänge reagieren kann. Im Drei-Schicht-Betrieb wurden diese Veränderungen bisher über die Taktzeit ausgeglichen: Bei geringerem Produktionsvolumen wurde die Liniengeschwindigkeit verlangsamt, wodurch sich die Taktzeiten verlängerten. Dieses Vorgehen war finanziell und zeitlich mit einem hohen Aufwand verbunden, außerdem mussten sich die Mitarbeiter immer wieder aufs Neue an die geänderte Bandgeschwindigkeit gewöhnen.

Ford bestätigt zudem, dass das John-Andrews-Entwicklungszentrum in Köln auch weiterhin global eine Schlüsselrolle für die Entwicklung aller Fahrzeuge des Herstellers im Kleinwagensegment spielen wird. Um diese Position zu stärken und die Produktstrategie des Herstellers voranzutreiben, werden dort in 2014 rund 500 feste Arbeitsstellen für Ingenieure neu geschaffen.

Foto: Ford

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