Austin Seven

Nummer 983 fährt wieder, und mit ihm lebt bald die Tradition der Fertigung von MINI Automobilen in den Niederlanden auf. In rund sechsmonatiger Feinarbeit wurde beim Automobilhersteller VDL Nedcar in Born ein 54 Jahre alter classic Mini vollständig restauriert. Der historische Austin Seven mit der Produktionsnummer 983 war 1959 als einer der ersten classic Mini in den Niederlanden montiert worden. Im vorigen Jahr wurde das Fahrzeug in einer Scheune in Groningen entdeckt – vom Zahn der Zeit arg angenagt und damit ein idealer Kandidat für die Mission „reBorn“. Jetzt strahlt der Klassiker in frischem Glanz und ist damit der perfekte Vorbote für ein neues Kapitel britisch-niederländischer Kooperation im Fahrzeugbau. Im der zweiten Hälfte des kommenden Jahres nimmt VDL Nedcar als Vertragsproduzent die Fertigung von MINI Automobilen auf. MINI wird dann der einzige Automobilhersteller sein, der Serienfahrzeuge in den Niederlanden fertigen lässt.


Damit wandelt MINI einmal mehr auf den Spuren seiner historischen Vorfahren. Bereits der classic Mini, der im August 1959 in den Varianten Morris Mini-Minor und Austin Seven präsentiert worden war, erhielt bald darauf einen zusätzlichen Geburtsort auf dem europäischen Festland. Bei J.J. Molenaar’s Car Companies im niederländischen Amersfoort wurden zwischen 1959 und 1966 classic Mini montiert. Mehr als 4 000 Exemplare entstanden in dieser Zeit, mit Bauteilen, die aus dem United Kingdom geliefert wurden und einigen Besonderheiten, die es nur im Königreich der Niederlande gab.

Zu den nur 30 Fahrzeugen, die bereits im Auftaktjahr in Amersfoort gebaut wurden, gehört auch der jetzt neu zum Leben erweckte Austin Seven. Er ist damit möglicherweise der älteste noch fahrbereite classic Mini aus niederländischer Produktion und mit Sicherheit eines der betagtesten Fahrzeuge der Marke weltweit. Obendrein ist er ein waschechter „Scheunenfund“. Denn genau dort hatte er fast ein Vierteljahrhundert verbracht, bevor er nun wiederentdeckt und von Mitarbeitern der BMW Group Niederlande begutachtet wurde. Der Entschluss zur Restauration war schnell gefasst, zumal an der exklusiven Herkunft des Klassikers kein Zweifel bestehen konnte. Fahrgestell- und Produktionsnummer ließen sich problemlos identifizieren, und die Sitzpolsterungen waren – eine niederländische Spezialität – mit echtem Rosshaar gefüllt.

Ein fünfköpfiges Restaurationsteam von VDL Nedcar nahm die Herausforderung an, zerlegte den classic Mini komplett und fügte ihn Stück für Stück wieder zusammen. Das Quintett konnte auf reichlich Erfahrung sowie auf Spezialkenntnisse unter anderem im Karosserie- und Motorenbau vertrauen und diese auch umfassend anwenden. Der kleine, 34 PS starke Vierzylinder-Motor und das Getriebe erhielten eine Totalrevision, einige Karosserieteile sowie die Türverkleidungen mussten von Hand nachgefertigt werden. Wo immer möglich, nutzten die Restauratoren originalgetreue Ersatzteile. Und auf der Suche nach ihnen erwies sich die MINI Community als verlässlicher Partner. Der gesamte Restaurationsprozess wurde online auf www.facebook.com/Mini.reBorn1959 dokumentiert. Aus aller Welt trafen daher hilfreiche Tipps und auch so manches längst für unauffindbar gehaltene Ersatzteil ein. Die erste Testfahrt zum Abschluss der Mission „reBorn“ unternahm der Klassiker so frisch wie anno 1959, nicht zuletzt auch dank seiner neuen, alten Lackierung in der Originalfarbe Farina Grey.

Für die Produktion von MINI Automobilen werden ab Sommer 2014 rund 1 500 Beschäftigte in Born zuständig sein, darunter auch die fünf „Geburtshelfer“ des classic Mini. Sie bereiten sich nun intensiv auf die Zukunft der MINI Produktion vor. An ihren Ausflug in die Vergangenheit der Marke werden sie dabei bereits heute täglich erinnert. Denn Nummer 983, „reBorn“ in den Niederlanden, bekommt einen Ehrenplatz im Foyer der neuen Produktionsstätte für MINI.

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Fotos: MINI

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